Was sind abstehende Ohren und wie entstehen sie?
Normalerweise beträgt der Winkel zwischen Ohr und Kopf 20–30 Grad. Wenn dieser Winkel größer ist oder bestimmte Knorpelstrukturen im Ohr (z. B. die Anthelix) unterentwickelt sind, wirken die Ohren optisch abstehend.
Ursachen:
- Angeborene Formabweichung
- Betrifft oft beide Ohren, manchmal nur einseitig
- Häufig genetisch bedingt und familiär gehäuft
Was ist eine Otoplastik?
Die Otoplastik ist ein plastisch-ästhetischer Eingriff, bei dem die Ohrform chirurgisch korrigiert wird. Ziel ist es, die Ohren näher an den Kopf zu bringen und die Knorpelfalten natürlicher zu gestalten – für eine harmonische Gesamtoptik.
Ablauf der Operation
1. Empfohlenes Alter
- Ab einem Alter von 5–6 Jahren möglich – dann ist das Ohr zu 90 % ausgewachsen
- Auch im Erwachsenenalter jederzeit durchführbar
2. Narkoseform
- Bei Kindern in der Regel Vollnarkose
- Bei Erwachsenen meist Lokalanästhesie mit Sedierung
3. Operationsdauer
- Etwa 45 bis 90 Minuten
- Ambulant durchführbar – keine stationäre Aufnahme notwendig
4. Operationstechnik
- Kleiner Schnitt hinter dem Ohr
- Ohrknorpel wird modelliert oder teilweise entfernt
- Die neue Form wird mit dauerhaften Nähten fixiert
- Der Schnitt liegt in der natürlichen Hautfalte, Narben sind kaum sichtbar
Heilungsphase und Nachsorge
- In den ersten Tagen leichte Schmerzen und Schwellung, mit Schmerzmitteln gut kontrollierbar
- Kopfverband oder Stirnband wird für 3–5 Tage getragen
- Fädenentfernung nach 7 Tagen (bei selbstauflösenden Fäden entfällt dies)
- Sport, Schwimmen oder körperliche Belastung: 2–3 Wochen Pause
- Endergebnis sichtbar nach 4–6 Wochen
Rückkehr zur Schule oder Arbeit meist nach 5–7 Tagen möglich
Vorteile der Ohrkorrektur
- Dauerhafte und symmetrische Ergebnisse
- Kurze Ausfallzeit, schneller Heilungsverlauf
- Psychische Entlastung insbesondere bei Kindern
- Narben unauffällig hinter dem Ohr
- Lokalanästhesie bei Erwachsenen möglich
Für wen ist die Otoplastik geeignet?
- Kinder und Erwachsene mit deutlich abstehenden Ohren
- Bei Asymmetrien zwischen rechter und linker Ohrform
- Wenn Betroffene sich durch ihre Ohren psychisch belastet fühlen
- Bei erneuter Korrektur nach vorheriger OP (Revisionsoperation)
Die Entscheidung für eine Ohrkorrektur sollte individuell und nach fachärztlicher Beratung getroffen werden.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Ja. Die Korrektur ist in der Regel langfristig stabil.
Nein. Der Schnitt liegt hinter dem Ohr, Narben sind kaum zu erkennen.
Es kann zu leichten Beschwerden kommen, die aber gut mit Schmerzmitteln behandelbar sind.
Kleine Asymmetrien lassen sich ggf. mit einer Nachkorrektur beheben.
Faktoren sind: Erfahrung des Chirurgen, Klinikstandard, Narkoseform und Umfang des Eingriffs.
