Vergleich: Fettinjektion vs. Silikonimplantate bei der Gesäßvergrößerung
Die Gesäßästhetik ist ein zunehmend gefragter Bereich in der Schönheitschirurgie. Viele Menschen wünschen sich wohlgeformte, proportionale und präsente Gesäßkonturen. Dabei stehen zwei Hauptmethoden zur Verfügung: die Gesäßvergrößerung mittels Eigenfett (Brazilian Butt Lift, kurz BBL) und die Implantation von Silikonprothesen. Beide Verfahren haben individuelle Vorteile, Risiken und Eignungsbereiche. In diesem Beitrag vergleichen wir diese beiden Optionen ausführlich – medizinisch fundiert und praxisnah.Vergleich: Fettinjektion vs. Silikonimplantate bei der Gesäßvergrößerung
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- 28 June 2025
Was ist eine Gesäßvergrößerung mit Eigenfett (BBL)?
Der Brazilian Butt Lift (BBL) ist eine Methode, bei der körpereigenes Fett durch Liposuktion aus Bereichen wie Bauch, Taille oder Oberschenkeln entnommen, aufbereitet und anschließend in das Gesäß injiziert wird.
Der Vorteil: Während das Gesäß an Volumen gewinnt, werden andere Körperzonen gleichzeitig konturiert. Dadurch entsteht ein harmonisches Gesamtergebnis, das nicht nur das Gesäß, sondern die gesamte Körperform optimiert.
Was ist ein Gesäßimplantat (Silikonprothese)?
Bei dieser Methode wird eine speziell entwickelte Silikonprothese operativ in das Gesäß eingebracht – meist unter oder innerhalb des Gesäßmuskels. Diese Option eignet sich besonders für sehr schlanke Patienten, bei denen nicht genügend Fett für einen Transfer vorhanden ist.
Die Implantate sind medizinisch geprüft, formstabil und langlebig – allerdings handelt es sich um ein Fremdmaterial, was zusätzliche Überlegungen hinsichtlich Risiko und Nachsorge mit sich bringt.
Technische Unterschiede im Überblick
Der Fetttransfer erfolgt über feine Kanülen und ohne sichtbare Schnitte. Die Fettzellen werden in mehreren Schichten injiziert, um ein gleichmäßiges, natürliches Ergebnis zu erzielen.
Implantate hingegen erfordern einen chirurgischen Einschnitt – meist in der Gesäßfalte –, über den das Silikonkissen präzise platziert wird. Es handelt sich hierbei um einen invasiveren Eingriff mit längerer Regenerationszeit.
Haltbarkeit und Ergebnisse
Beim Eigenfett bleiben etwa 60–70 % der injizierten Fettzellen langfristig bestehen. Die restlichen werden in den ersten 3 Monaten vom Körper abgebaut. Das endgültige Ergebnis hängt von der Lebensweise und der individuellen Heilungsreaktion ab.
Implantate liefern ein konstantes und kalkulierbares Volumen. Sie verändern sich nicht, solange keine Komplikationen wie eine Kapselbildung oder ein Positionswechsel auftreten. Ihre Lebensdauer beträgt in der Regel 10–15 Jahre.
Unterschiede in der Ästhetik
BBL bietet ein besonders natürliches, weiches und harmonisches Ergebnis. Die Übergänge zwischen Gesäß und benachbarten Regionen wie Hüfte oder Oberschenkel sind fließend. Die Proportionen des Körpers werden insgesamt verbessert.
Silikonimplantate hingegen erzeugen ein deutlich sichtbares Volumen, das gerade bei sehr flachem Gesäß von Vorteil sein kann. Allerdings kann bei sehr schlanken Patienten die Kante des Implantats spür- oder sichtbar sein.
Risiken und mögliche Komplikationen
BBL gilt als sicher, wenn es von erfahrenen Chirurgen mit modernen Techniken durchgeführt wird. Dennoch kann es – in sehr seltenen Fällen – zu Fettembolien kommen. Daher ist höchste Sorgfalt und Fachkenntnis gefragt.
Implantate bergen Risiken wie Infektion, Verschiebung, Kapselkontraktur oder Rissbildung. Die richtige Platzierung, sterile Operationsbedingungen und Nachsorge sind entscheidend für den Erfolg.
Heilungsverlauf im Vergleich
BBL erfordert eine sorgfältige Nachsorge: In den ersten Tagen sollte das Sitzen vermieden oder mit speziellen Kissen durchgeführt werden. Kompressionskleidung wird meist für mehrere Wochen getragen. Soziale Aktivitäten sind nach 7–10 Tagen möglich.
Bei Implantaten ist der Heilungsverlauf oft intensiver. Sitz- und Liegepositionen müssen strikt eingehalten werden, die Schmerzen können stärker ausfallen. Die Rückkehr zum Alltag dauert in der Regel 10–14 Tage, körperliche Belastung ist erst später erlaubt.
Für wen eignet sich welche Methode?
BBL eignet sich für:
- Personen mit ausreichend Fettreserven
- Patienten, die eine natürliche Form bevorzugen
- Personen, die gleichzeitig Körperkonturierung wünschen
- Menschen mit mittlerem Volumenwunsch
Silikonimplantate eignen sich für:
- Sehr schlanke Menschen ohne entnehmbare Fettdepots
- Patienten mit Wunsch nach maximalem Volumen
- Personen, die ein sofort sichtbares Ergebnis erwarten
- Patienten, die mit Fremdmaterial keine Probleme haben
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Ja – die überlebenden Fettzellen bleiben lebenslang erhalten. Etwa 60–70 % des injizierten Volumens bleibt bestehen.
Moderne Silikonimplantate sind sehr stabil. Ein Riss ist selten, regelmäßige Kontrolle ist jedoch empfohlen.
BBL liefert meist das natürlichere Ergebnis – sowohl visuell als auch beim Anfassen.
Ja. Manchmal wird ein Implantat gesetzt und zusätzlich mit Fett modelliert, um das Ergebnis zu verfeinern.
Beide Methoden verursachen postoperative Beschwerden, die jedoch gut mit Schmerzmitteln behandelbar sind.